Brustschmerzen

Brustschmerzen in den Wechseljahren

Brustschmerzen können den Alltag von Frauen in den Wechseljahren (Klimakterium) gehörig beeinträchtigen. Zwar leidet nicht jede Frau unter starken Brustbeschwerden. Manchmal schmerzt jedoch schon die kleinste Bewegung. An Sport ist dann nicht zu denken. Und auch Berührungen können unangenehm sein. In diesem Fall haben die Brustschmerzen erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität.

Unter Umständen leidet auch die Partnerschaft darunter. Zusätzlich zu den Schmerzen können auch Verhärtungen oder Knötchen tastbar sein. Viele Frauen machen sich dann zusätzlich Sorgen – meist zu Unrecht.

Brustschmerzen: das sollten Sie wissen

Generell gibt es zur Bezeichnung von Brustschmerzen zwei Fachbegriffe. Sind die Beschwerden hormonell bedingt und zyklusabhängig, spricht man von Mastodynie. Diese Schmerzen betreffen also nur Frauen. Bei zyklusunabhängigen Brustschmerzen, von denen Frauen ebenso wie Männer betroffen sind, spricht der Arzt dann von einer Mastalgie. Das Brustgewebe ist bei allen Menschen prinzipiell gleich aufgebaut. Da es jedoch bei Männern vergleichsweise wenig entwickelt ist, leiden sie auch seltener an Brustschmerzen als Frauen.

Ursachen von Brustschmerzen

Warum leiden insbesondere Frauen so häufig an Brustschmerzen? Das liegt unter anderem daran, dass sich die weibliche Brust lebenslang verändert. In der Pubertät fangen die Brüste an zu wachsen. Später sind sie den hormonellen Schwankungen während des monatlichen Zyklus unterworfen. All dies kann mit Schmerzen einhergehen. Und auch in Schwangerschaft und Stillzeit gehören Brustspannen und empfindliche Brustwarzen für die meisten Frauen dazu. Manchmal kommt es auch zu einem unangenehmen Drücken in der Brust. Dass Brustschmerzen dann auch in den Wechseljahren auftreten können, ist nicht weiter verwunderlich. Denn diese Lebensphase ist die letzte große Hormonumstellung im Leben der Frau.

Häufigste Ursache sind die Hormone!

Wie genau hormonell bedingte Brustschmerzen ausgelöst werden, ist bislang unbekannt. Vermutlich verursachen die Hormonschwankungen die Probleme. Deshalb Brustschmerzen dieser Art insbesondere rund um die Menstruation auf. Vielen Frauen ist dies im Rahmen des prämenstruellen Syndroms (PMS) gut bekannt. Und auch das Klimakterium ist von massiven Hormonschwankungen gekennzeichnet.
Liegt ein Östrogenmangel vor, kommt es häufig zu Wassereinlagerungen. Durch diese sogenannten Ödeme schwillt die Brust dann an. In der Folge kommt es zu Spannungsgefühlen. Augenlider, Hände, Füße und Beine sind oftmals ebenfalls von Schwellungen betroffen. Auch das Hormon Prolaktin sorgt für Spannungen in der Brust. Normalerweise bereitet es die Brust für die Milcheinlagerung vor. Während der Wechseljahre sorgt es jedoch für eine vermehrte Durchblutung in der Brust.

Liegt ein Progesteronmangel vor, sind andere Beschwerden typisch:

  • Schmerzen,
  • Berührungsempfindlichkeit,
  • Hitzegefühl in den Brüsten,
  • gelegentlich auch tastbare Knoten und Verhärtungen.

Generell treten die meisten Beschwerden beidseitig auf. Eine Mastodynie, wie der hormonbedingte Brustschmerz genannt wird, ist in den allermeisten Fällen leider unangenehm. Glücklicherweise ist sie aber ungefährlich.

Manche Frauen spüren neben Schmerzen auch kleine Knötchen in der Brust. In diesem Fall liegt vermutlich eine zyklusabhängige fibrozystische Mastopathie vor. Hierbei kommt es zu einem hormonbedingten Aufbau an Bindegewebe in der Brust. Man spricht bei diesem zusätzlich gebildeten Gewebe von einer Fibrose. In diesem Gewebe entstehen zusätzlich flüssigkeitsgefüllte Bläschen, sogenannte Zysten. Diese tastbaren Knoten sind zumeist gutartig.

Typisch für die Wechseljahre ist auch eine mehr oder weniger ausgeprägte Gewichtszunahme. Sie ist oftmals auch mit einer hormonbedingten Umverteilung von Fettgewebe verbunden. Lagert sich das Fett vermehrt in den Brüsten ab, kann dies im Klimakterium zu Brustwachstum (sekundäre Makromastie) führen. Wird die Brust sehr groß und schwer, entwickeln sich oftmals Schmerzen.

Wichtig für Sie:

Nimmt die Produktion der Sexualhormone gegen Ende der Wechseljahre ab, bilden sich auch hormonbedingte Brustschmerzen zurück. Ausnahme: Bei Frauen unter Hormonersatztherapie können die Beschwerden weiterhin bestehen bleiben. Sprechen Sie dann mit Ihrem Arzt, denn eventuell ist die Hormondosierung zu hoch.

Nicht-hormonelle Ursachen: zumeist gutartig

Neben hormonell bedingten Brustbeschwerden können auch andere Ursachen vorliegen. Bei Fibroadenomen handelt es sich beispielsweise um gutartige Tumore in der Brust. Sie treten relativ häufig auf. Tumor – dabei denken viele Frauen direkt an Krebs. Dies ist hier jedoch unbegründet. Denn diese Geschwülste bedeuten nicht gleich ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Sie entstehen vielmehr durch die Vermehrung von Binde- und Drüsengewebe. Diese sind dann als kleine glatte Knoten spürbar. Üblicherweise ist in diesem Fall lediglich eine Überwachung durch den behandelnden Frauenarzt notwendig. Eine Entfernung muss nur vereinzelt bei schnell wachsenden Geschwülsten erfolgen.

Unter Milchgangpapillomen versteht man gutartige Wucherungen an der Innenhaut der Milchgänge. Oftmals bilden sie sich nahe der Brustwarze, wo sie zu blutigem Ausfluss führen können. Treten diese Papillome gehäuft und mit Blutungen auf, kann das Risiko für ein Milchgangskarzinom in der Brust erhöht sein. In diesem Fall ist eine regelmäßige ärztliche Überwachung angeraten.

Auch eine Brustentzündung (Mastitis) kann ursächlich für Brustschmerzen sein. Die Brust ist dann zumeist rot und geschwollen. Manchmal sondert die Brustwarze zusätzlich eitriges Sekret ab. Am häufigsten tritt eine Brustentzündung als Folge des Stillens auf. Doch auch außerhalb der Stillzeit können bakterielle Infektionen eine Entzündung hervorrufen. Dies passiert dann, wenn Erreger in die Milchkanäle eindringen und sich dort vermehren. Eine Antibiotikatherapie ist in diesem Fall unumgänglich.

Kleine Kalkablagerungen in den Milchgängen, medizinisch als Mikrokalzifikationen bezeichnet, sind nur durch eine Röntgenuntersuchung der Brust (Mammografie) nachweisbar. Die Kalkablagerungen selber sind nicht schädlich. Allerdings können sich dahinter verschiedene gutartige als auch bösartige Erkrankungen verbergen. Deshalb ist insbesondere beim Auftreten von Brustschmerzen eine ärztliche Abklärung der Ursache notwendig.

Wichtig für Sie:

In den allermeisten Fällen sind tastbare Knötchen und Zysten in der Brust gutartig und kein Grund zur Sorge. In seltenen Fällen kann sich jedoch Brustkrebs, in der Fachsprache Mammakarzinom, dahinter verbergen (10). Scheuen Sie sich deshalb nicht, Ihren Arzt um Rat zu fragen, wenn Sie unsicher sind.

Symptome von Brustschmerzen

In Abhängigkeit von der Ursache äußern sich Brustschmerzen unterschiedlich. Die folgenden Symptome sind typisch:

  • Ziehen oder Stechen in der Brust,
  • Spannungsgefühle,
  • Hitzegefühle,
  • geschwollene Brüste,
  • empfindliche Brustwarzen,
  • tastempfindliche Knoten.

Wichtig für Sie:

Das Brustgewebe ist bei jeder Frau unterschiedlich sensibel. Deshalb variiert auch die Schmerzempfindlichkeit und das Maß der Beeinträchtigung im Alltag von Frau zu Frau.

Behandlungsmöglichkeiten bei Brustschmerzen in den Wechseljahren

Welche Behandlung bei Brustschmerzen geeignet ist, hängt von Ursache und Ausmaß der Beschwerden ab. Nicht hormonabhängige Beschwerden werden immer entsprechend der ärztlichen Diagnose therapiert.

Generell stehen den Betroffenen mit wechseljahresbedingten Brustschmerzen diverse Behandlungsoptionen offen. Hausmittel, oder doch lieber gleich eine Hormonersatztherapie? Darüber entscheiden auch die individuellen Neigungen.

Mit Hormonen gegen Brustschmerzen

Fühlen Sie sich in Ihrem Alltag durch die Brustschmerzen stark beeinträchtigt? In diesem Fall können Medikamente zur Linderung notwendig sein. Hier bietet sich eine hormonelle Therapie mit Progesteron an. Denn die allermeisten wechseljahresbedingten Brustschmerzen werden durch einen Mangel dieses Hormons ausgelöst. Nicht immer muss es dabei aber gleich die große Hormondosis sein. Hormongele können beispielsweise örtlich auf die Brust aufgetragen werden. So wird das hormonelle Gleichgewicht gezielt direkt am Ort des Geschehens wiederhergestellt.

Natürlich behandeln: Phytotherapie und Homöopathie

Die Phytotherapie (Pflanzenmedizin) ist speziell für Frauen mit leichten bis mittelschweren Beschwerden eine gute Alternative. Viele Frauen haben damit bereits positive Erfahrungen gemacht. Folglich ist die Therapieform mittlerweile gut etabliert. Zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen eignen sich insbesondere Präparate auf Basis der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa). Speziell zur Linderung von zyklusabhängigen Brustschmerzen kann auch Mönchspfeffer (Agnus castus) eingesetzt werden.

Auch die homöopathische Apotheke hat einiges zu bieten. Zur Linderung von hormonell bedingten Frauenleiden und Stärkung des Brustbindegewebes sind unter anderem verschiedene Globuli geeignet. Diese Art der Behandlung lässt sich ebenso gut mit schulmedizinischen Maßnahmen kombinieren. Fragen Sie Ihren Arzt nach dieser Option.

Tipps für den Alltag: Was Sie tun können

  • Eine ausgewogene, gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind in der Zeit der Hormonumstellung besonders wichtig. Regelmäßige Mahlzeiten mit viel Obst und Gemüse nach Ihren Vorlieben wirken sich positiv auf Ihr Befinden aus.
  • Wenn möglich, verzichten Sie auf Rauchen! Es beeinflusst den Verlauf der Wechseljahre negativ und kann Hitzewallungen verstärken.
  • Mit regelmäßiger Bewegung bleiben Sie fit. Gesundheit und Wohlbefinden werden gesteigert und auch Wechseljahresbeschwerden lassen sich damit lindern. Wichtig ist, dass Sie Spaß daran haben und sich nicht überfordern.
  • Eine bewusste Entspannung und der Abbau von Stress sind besonders in der turbulenten Lebensphase der Wechseljahre wichtig. Das tut Ihnen gut und wirkt gleichzeitig Wechseljahresbeschwerden entgegen.
  • Eine individuell angepasste Hautpflege mit rückfettenden oder feuchtigkeitshaltigen Produkten kann Hautveränderungen entgegenwirken. Bei Scheidentrockenheit schaffen feuchtigkeitsspendende Cremes und Gele Abhilfe.
Hormone
Auch wenn die Risiken überschaubar sind: die Diskussion "Hormone ja, nein" ist sinnvoll, da verunsicherten Frauen ein Überblick über den Kenntnisstand brauchen.

Natürlich behandeln: Phytotherapie und Homöopathie

Die Phytotherapie (Pflanzenmedizin) ist speziell für Frauen mit leichten bis mittelschweren Beschwerden eine gute Alternative. Viele Frauen haben damit bereits positive Erfahrungen gemacht. Folglich ist die Therapieform mittlerweile gut etabliert. Zur Linderung von allgemeinen Wechseljahresbeschwerden eignen sich insbesondere Präparate auf Basis der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa). Speziell zur Linderung von zyklusabhängigen Brustschmerzen kann auch Mönchspfeffer (Agnus castus) eingesetzt werden.

Auch die homöopathische Apotheke hat einiges zu bieten. Zur Linderung von hormonell bedingten Frauenleiden und Stärkung des Brustbindegewebes sind unter anderem verschiedene Globuli geeignet. Diese Art der Behandlung lässt sich ebenso gut mit schulmedizinischen Maßnahmen kombinieren. Fragen Sie Ihren Arzt nach dieser Option.

Wichtig für Sie:
Informieren Sie Ihren Arzt über die Einnahme pflanzlicher Präparate. In seltenen Fällen können Neben- und Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten.

Tipps für den Alltag

Bei leichten Brustschmerzen können Sie selber mit einfachen Maßnahmen Linderung erzielen. So helfen beispielsweise kalte oder warme Umschläge oder Quarkwickel bei akuten Schmerzen. Auch sanfte Massagen, eventuell mit Lavendel oder Rosenöl, können guttun. Um Schmerzen bei der Bewegung zu verringern, kann ein gutsitzender, stützender BH hilfreich sein.

Weitere Tipps:

  • Achten Sie bei empfindlichen Brüsten und Brustwarzen auf weiche Kleidung, die nicht scheuert.
  • Eine ausgewogene und gesunde Ernährung trägt generell zu Gesundheit und Wohlbefinden bei. Und auch die Beschwerden können sich bessern. Einige Nahrungsmittel, wie beispielsweise Sojaprodukte, enthalten Isoflavone. Diese pflanzlichen Substanzen entfalten im Körper eine hormonähnliche Wirkung und können bei manchen Frauen eine positive Wirkung auf Wechseljahresbeschwerden haben.
  • Auch wenn es aufgrund der Schmerzen manchmal schwerfällt: Sport und Bewegung stärken das Bindegewebe und helfen, überflüssige Fettpolster abzubauen.
  • Mit Entspannungstechniken zur Stressbewältigung können Sie versuchen, Anspannung abzubauen.

Wichtig für Sie:

Tasten Sie Ihre Brüste regelmäßig vorsichtig ab. So lernen Sie das Gewebe kennen und nehmen außergewöhnliche Veränderungen schneller wahr. Insbesondere einseitig auftretende Veränderungen sollten Sie ärztlich untersuchen lassen.