Phasen Wechseljahre

Aller guten Dinge sind vier: Die Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre, auch bekannt als Klimakterium, umfassen den Zeitraum der hormonellen Umstellung vor und nach der letzten Monatsblutung im Körper einer Frau. Diese Umstellung beginnt bei jeder Frau zu einem anderen Zeitpunkt und dauert auch bei jeder Frau unterschiedlich lang.

Meistens beginnen die Wechseljahre etwa um das 45. Lebensjahr. Ab diesem Zeitpunkt werden immer weniger der Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen in den Eierstöcken gebildet. Dies führt dazu, dass der Eisprung nach und nach ausbleibt. Auch werden die Monatsblutungen unregelmäßig und die Fruchtbarkeit nimmt ab.

Die Wechseljahre enden im Alter von etwa 65 Jahren mit dem Einpendeln des hormonellen Gleichgewichts auf einem niedrigen Niveau. Die gute Nachricht: typische Beschwerden der Wechseljahre lassen dann nach. Die durchschnittliche Dauer der Wechseljahre der Frau liegt demnach bei ungefähr 20 Jahren.

Das Klimakterium ist generell in vier Phasen unterteilt. Jede dieser Phasen macht sich mit ganz eigenen Tücken und Symptomen bemerkbar. Aber zum Glück gehen alle Phasen auch wieder vorbei. Ebenso wie die Wechseljahre als Ganzes sind auch Verlauf und Dauer der einzelnen Phasen der Wechseljahre individuell verschieden. Jede Frau nimmt diese dabei unterschiedlich intensiv war.

Alles beginnt mit der Prämenopause…

Die Wechseljahre beginnen mit der sogenannten Prämenopause. Sie entspricht dem Zeitraum vor der letzten Menstruation (Menopause) und liegt meistens zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr. In dieser Phase nimmt die Produktion der weiblichen Sexualhormone, insbesondere von Progesteron, langsam ab. Dieser Prozess ist schleichend und lang-andauernd. Bei manchen Frauen kann die Prämenopause auch schon mit 40 anfangen. Während dieser Phase können Ihre Monatsblutungen trotzdem noch regelmäßig auftreten. Außerdem kann es sein, dass Sie auch sonst keine bemerkenswerten Anzeichen einer Hormonumstellung bei sich spüren. Dennoch wird der Eizellenvorrat in den Eierstöcken langsam weniger, die Umstellung des hormonellen Gleichgewichts hat bereits begonnen.

Bin ich schon in den Wechseljahren? Die ersten Anzeichen

Zu Beginn der Wechseljahre verändert sich die Zykluslänge kaum merklich. Allerdings verkürzt sich langsam die Dauer der einzelnen Perioden und der Zyklus wird unregelmäßiger.

Bei einigen Frauen werden gleichzeitig die Abstände zwischen den einzelnen Regelblutungen länger. Auch Zwischenblutungen treten häufiger auf. Weiterhin kommt es öfters zu einem Spannungsgefühl in den Brüsten und Wassereinlagerungen. Auch Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen sowie eine zunehmend trockenere Haut zählen zu den Symptomen der beginnenden Wechseljahre.

Wichtig für Sie:

Zyklusveränderungen können ein Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre sein.

 

Dann kommt die Perimenopause

Bereits 1-2 Jahre vor der Menopause beginnt die sogenannte Perimenopause. Sie dauert bis zu 2 Jahre nach der letzten Regelblutung. Die Follikelreifung lässt in diesem Zeitraum langsam nach und dadurch bleibt der Eisprung immer häufiger aus. In der Folge entstehen auch immer weniger Gelbkörper, die wichtig für die Bildung von Progesteron sind. Der Menstruationszyklus ist durch diese hormonelle Umstellung gestört und schließlich bleibt die Regelblutung ganz aus. Nun sinkt auch die Konzentration an Östrogen ab. Dabei bleibt die Produktion der regelhaft im weiblichen Körper gebildeten männlichen Hormone konstant.

Puh, jetzt sind die Beschwerden am schlimmsten! Aber Kopf hoch, bald haben Sie es geschafft!

Die Hormonumstellung beeinflusst nicht nur den weiblichen Zyklus, sondern hat auch Auswirkungen auf andere Bereiche, wie Schlaf und Psyche. Etwa 2/3 aller Frauen sind in dieser Phase von Beschwerden betroffen, wobei die Intensität und Dauer der Beschwerden von Frau zu Frau unterschiedlich sind.

Die klassischen Symptome umfassen:

  • Hitzewallungen,
  • Unruhe,
  • Stimmungsschwankungen,
  • Reizbarkeit und
  • nächtliches Schwitzen.

Auch Brustschmerzen, Gewichtszunahme, Haarausfall und Scheidentrockenheit sind möglich. Für den Erhalt eines gesunden Scheidenmilieus ist vor allem das Hormon Östrogen wichtig. Ein Östrogenmangel kann sich daher auf das Scheidenmilieu auswirken. Dies macht sich meistens über eine Veränderung des Scheidensekretes bemerkbar. Der üblicherweise geruchlose, milchig-weiß bis durchsichtige Ausfluss dient zum Schutz der Scheide vor Infektionen. Im Verlauf der Wechseljahre kann sich dieser verändern oder verringern. Die Scheide wird dann anfälliger für Infektionen und krankhaften Ausfluss. Östrogen ist ebenso für den niedrigen Blutdruck der meisten Frauen verantwortlich. Sinkt die Konzentration des Hormons im Verlauf der Wechseljahre, kommt es durch den Mangel vermehrt zu Bluthochdruck.

Menopause

Die Menopause tritt meist zwischen dem 49. und 55. Lebensjahr ein. Sie ist definiert als die letzte spontane Regelblutung. Das bedeutet, dass die Menstruation danach für mindestens 12 Monate ausgeblieben ist. Erst im Nachhinein können Sie demnach Ihren individuellen Zeitpunkt der Menopause feststellen.

Wie kündigt sich die Menopause an?

Nur in seltenen Fällen bleibt die Regelblutung von heute auf morgen aus. Die meisten Frauen stellen eher fest, dass ihre Periode nicht mehr so lange andauert oder einfach mal aussetzt. Irgendwann ist der Zeitpunkt dann gekommen und die Menstruation setzt komplett aus. Hormonell ist diese Phase insbesondere durch einen Östrogenabfall gekennzeichnet.

Endspurt! Die Postmenopause

An die Perimenopause schließt sich die letzte Phase der Wechseljahre an, die Postmenopause. In dieser Phase werden die Wechseljahre ungefähr im Alter von 65 Jahren beendet. Sowohl die Östrogen- als auch Gestagenproduktion versiegen und der Hormonspiegel pendelt sich allmählich auf ein neues Niveau ein. Endlich lassen die hormonellen Schwankungen und somit auch Hitzewallungen, Schweißausbrüche und andere typische Wechsel­jahres­beschwerden nach.

Das erwartet Sie am Ende der Wechseljahre

Endlich sind Sie aus dem gröbsten raus. Dennoch haben manche Frauen aufgrund der niedrigen Östrogenkonzentration mit neuen Beschwerden zu kämpfen. Klassische Anzeichen der Postmenopause sind unter anderem Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit sowie Haarausfall. Zu den möglichen langfristigen Folgen zählen beispielsweise Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Sonderfall vorzeitige Wechseljahre

Bei wie vielen Frauen die Wechseljahre frühzeitig beginnen, lässt sich schwer sagen, da das Klimakterium ein schleichender und langsam voranschreitender Prozess ist.

Gemäß Schätzungen ist bei den 30-Jährigen zirka eine von 1.000 Frauen betroffen, bei den 40-Jährigen etwa eine von 100. Der Begriff „vorzeitige Wechseljahre“ bezeichnet dabei das Eintreten der Menopause vor dem 40. Lebensjahr. Die Gründe dafür bleiben in den meisten Fällen unklar. Nur in seltenen Fällen scheint ein Gendefekt oder eine Autoimmunkrankheit die Ursache zu sein.

Bin ich vorzeitig in den Wechseljahren?

Im Alter von 30 bis 40 Jahren sind die Wechseljahre eigentlich noch „ganz weit weg“. Dennoch kann es vorkommen, dass die Wechseljahre früher als erwartet einsetzen. Im Prinzip werden Sie dann dieselben Symptome bei sich beobachten, wie ältere Frauen in den Wechseljahren.

Dazu zählen Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen, Reizbarkeit, Brustschmerzen und Gewichtszunahme. Auch Haarausfall, Scheidentrockenheit, eine verringerte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie Blasenschwäche und Muskel- und Gelenkbeschwerden können hinzukommen.

Beobachten Sie bei sich schon typische Wechsel­jahres­beschwerden, obwohl Sie noch gar nicht in dem Alter sind? Machen Sie sich erst einmal nicht verrückt. Vorzeitige Wechseljahre sind sehr selten und Ihre Symptome können auch andere Ursachen haben, zum Beispiel Stress oder sogar eine Schwangerschaft. Lassen Sie dies zunächst ärztlich abklären.

Lautet die Diagnose tatsächlich „vorzeitige Wechseljahre“, dann ist dies für die betroffenen Frauen ein riesiger Schock. Sie haben vielleicht ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen oder noch gar nicht begonnen. Damit muss man sich, wie mit jeder anderen Krankheit, erst einmal abfinden.

Tatsächlich ist es leider so, dass betroffene Frauen ein erhöhtes Risiko für chronische Er­kran­kungen, wie Zucker­krankheit (Diabetes Typ 2) sowie Osteoporose haben. Ihre Lebenserwartung ist zudem scheinbar kürzer. Ein erhöhtes Risiko bedeutet aber nicht, dass Sie diese Erkrankungen auch bekommen werden. Selbst wenn es erst einmal schwerfällt, versuchen Sie sich dennoch neue Ziele im Leben zu setzen und leben Sie gesund, das schadet nie.

Wichtig für Sie:

Die Symptome von vorzeitigen Wechseljahren werden oftmals nicht erkannt. Leiden Sie bereits vor Ihrem 40. Lebensjahr unter typischen Wechsel­jahres­beschwerden, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.